Всякое интересное про Нюрнберг (Германия) - город, где я живу. Больше для себя, так что на немецком.
Nürnberg
Geschichte der Stadt Nürnberg
Kurze Stadtgeschichte Nürnbergs bis 1806
читать дальше1050 Stadtgründung
Am 16. Juli 1050 beurkundete Kaiser Heinrich III. während eines Hoftags in Nürnberg die Freilassung der Leibeigenen Sigena. Diese Urkunde ist die erste schriftliche Erwähnung Nürnbergs und gilt heute als vermeintliches Stadtgründungsdatum.
1219 Reichsstadt
Friedrich II. bestätigte durch den großen Freiheitsbrief u.a. die Reichsunmittelbarkeit der Stadt, steuerliche Selbstverwaltung und Handelsprivilegien.
1256 Erste Erwähnung des Rates der Reichsstadt
1298 Erster Judenpogrom
Über 100.000 Tote in 147 süddeutschen Gemeinden, davon 628 in Nürnberg.
1305 Vollendung der Inneren Stadtmauer
In den 1320er Jahren wurden die ursprünglich getrennten Stadtmauern für die Lorenzer und Sebalder Altstadt durch den Bau des Wasserturms beim Weinstadel und des Schuldturms auf Insel Schütt verbunden.
Um 1320 Ausformung der patrizischen Ratsverfassung.
1331 Stiftung des Heilig-Geist-Spitals
Konrad Groß galt als einer der reichsten Männer des Reiches. Aus tiefer religiöser Überzeugung stiftete er mit Urkunde vom 27.9.1331 das Heilig-Geist-Spital (eingeweiht 1339), dazu die Kirche und eine Schule für 12 arme Chorschüler.
1341/1357 Privilegien
Mit Urkunde vom 30.5.1341 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer den Bürgern der Stadt Nürnberg die Gnade, daß sie und ihr Gut weder für ihn noch für das Reich verpfändet werden sollen.
Mit Urkunde vom 2.4.1347 bestimmte Kaiser Karl IV., daß die Nürnberger Bürger vor keinem anderen Gericht als dem Nürnberger Schultheißen (dem kaiserlichen Richter in der Stadt Nürnberg) verklagt werden dürfen. Mit einer weiteren Urkunde vom 4.11.1347 befreite er die Stadt von der Gerichtsbarkeit des Hofgerichts. Am 2.11.1347 verlieh der Kaiser den Nürnberger Kaufleuten in Prag die Rechte der Prager Bürger.
1348 Handwerkeraufstand
Der patrizische Rat wurde 1348 vertrieben und 1349 durch Karl IV. wieder eingesetzt. Zünfte wurden verboten, was bis 1806 beibehalten wurde. Eine beschränkte Selbstverwaltung der Handwerke erfolgte durch die sog. geschworenen Meister oder Vorgeher. Die Handwerksordnungen wurden vom Rat erlassen.
1349 Zweiter Judenpogrom
Es gab 562 Tote; Zerstörung des Judenvierteles und Vertreibung der übrigen Juden.
Um 1350 Stadterweiterung
Die Stadt entwickelte sich über die alte Stadtumwallung hinaus, der Bau des äußeren Mauerrings begann.
1355 Steuerfreiheit
Mit Urkunde vom 5.4.1355 verlieh Kaiser Karl IV. der Stadt die Freiheit von Zoll, Maut und Ungelt (Steuerfreiheit).
1356 Goldene Bulle und Reichstage
Das erste „Grundgesetz" des Reiches, die Goldene Bulle, wurde in Nürnberg durch Kaiser Karl IV. erlassen. Damit bestimmte er Nürnberg als eine der bedeutendsten Städte im Reich auf „ewige Zeiten" als den Ort, in dem jeder neugewählte deutsche König seinen ersten Reichstag abzuhalten hatte. Zwischen 1378 und 1524 fanden die meisten Reichstage in Nürnberg statt. Nach der Reformation 1525 erfolgten nur noch wenige Besuche der katholischen Kaiser im protestantischen Nürnberg.
Reichskleinodien1423 Reichskleinodien
König Sigismund bestimmte mit Urkunde vom 29.9.1423 die Stadt Nürnberg „auf ewige Zeiten, unwiderruflich und unanfechtbar" als Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, die 1424 in die Stadt verbracht wurden. 1796 wurden sie zur Sicherheit vor den Franzosen nach Wien verbracht. Heute werden die oben gezeigten Kopien im Nürnberger Rathaus ausgestellt.
1420/27 Burggrafenburg
Im Auftrag Herzog Ludwigs VII. von Bayern zerstörte Christoph Leininger (Layming) durch Brandstifung die den Zollern gehörende Burggrafenburg (heute Kaiserstallung). Mit Urkunde vom 27.6.1427 verkaufte Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, das „Amt der Veste" (Burggrafenburg) mit den Besitzungen in und außer der Stadt um 120.000 fl. an den Rat zu Nürnberg. Dazu gehörten die Reichswälder und die Dörfer Wöhrd, Dürrenhof, Schniegling, Buch, Schnepfenreuth und Höfles.
1431 Bevölkerung
Wegen der Hussitengefahr wurde am 16.10.1427 das Gebot erlassen, daß jeder Bürger über 12 Jahre, sowie Knechte und Mägde, einen Tag am Stadtgraben arbeiten oder sich durch ein „Grabengeld" loskaufen. Dieser Befehl blieb 10 Jahre in Kraft. Am 4.12.1430 wurde das sog. Grabenbuch von Heinrich Kaufer angelegt, das 3552 Einträge umfaßt, aus denen hervorgeht, daß 15.499 weltliche Personen in Nürnberg wohnten, was einer errechneten Bevölkerungszahl von 22.800 entspricht. Der etwa 20 m breite und 12 m tiefe Graben wurde in 10 Jahren ausgehoben.
1449/50 Erster Markgrafenkrieg
1449/50 versuchte Markgraf Albrecht Achilles durch einen zermürbenden Kleinkrieg die Hoheitsrechte Nürnbergs zu beschneiden. Auf beiden Seiten kam es zu massiven Zerstörungen und Plünderungen. Mit Vertrag von 1453 konnte Nürnberg seine Hoheitsrechte gegen den Markgrafen behaupten. Es lebten 30.131 Menschen in der Reichsstadt, darunter 9.912 in die Stadt geflüchtete Bauern.
1452 Die äußere Stadtmauer wurde vollendet
Ab 1470 Hochblüte
Die wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte die Stadt im ausgehenden 15. und im 16. Jh.. Berühmte Künstler wie Albrecht Dürer, Adam Kraft, Veit Stoß, die Rotgießerfamilien Vischer und Pegnitzer, die Goldschmiedefamilien Jamnitzer und Krug, Humanisten wie Willibald Pirckheimer, Conrad Celtis und Philipp Melanchthon, Wissenschaftler wie der Astronom Johannes Regiomontanus lebten und wirkten in der Stadt. Nürnberg entwickelte sich zu einem Zentrum für das Druckgewerbe und den Musikinstrumentenbau. Der Meistergesang wurde gepflegt und Erfindungen gemacht. Großbauten wie Mauthalle, Unschlitthaus und Kaiserstallung fallen in diese Zeit.
1497 Reichssteuer
Nürnberg wurde mit 2.730 fl. veranschlagt, neben Lübeck der mit Abstand höchste Beitrag einer Reichsstadt. Das Reichssteuerregister von 1497 verzeichnete in Nürnberg 8.376 Haushalte, was eine Schätzung von 28.000 Personen ergibt. Dazu kamen noch ca. 54.000 Personen innerhalb der „Alten Landschaft".
1498/99 Dritter Judenpogrom
Bei der letzten Vertreibung der Juden kam es zu keinen gewaltsamen Übergriffen. Die Synagoge und der Friedhof wurden zerstört. Juden waren in der Folgezeit selbst vom Übernachtungsrecht ausgeschlossen. Erst ab den 1820er Jahren wurde das Aufenthaltsrecht etwas gelockert. 1850 wurde das erste Bürgerrecht an den Hopfenhändler Joseph Kohn erteilt.
1504-06 Landshuter Erbfolgekrieg
Gegen die vertraglich zugesicherte Überlassung eines Teils der eventuell eroberten Gebiete durch Herzog Albrecht IV. von Oberbayern und rechtlich abgesichert durch den ausdrücklichen Befehl König Maximilians I. griff Nürnberg im Juni in den Krieg gegen den geächteten Pfalzgraf Ruprecht ein. Nürnberg kam damit in den Besitz der Ämter Altdorf, Betzenstein-Stierberg, Lauf, Hersbruck, Reicheneck und Velden. Die enormen Kosten beliefen sich auf etwa 360.000 fl., als Ausgleich besaß Nürnberg das größte Landgebiet aller deutschen Städte.
1521 Tanzstatut des Patriziats und Stadtregierung
Viele Familien entstammten ursprünglich der Ministerialität und zogen nach dem Untergang des Stauferreiches in die Stadt. Zunächst gab es keine Unterschiede zwischen Stadt- und Landadel. Mitte des 14 Jh. trennten sich die Wege. Der Stadtadel wandte sich dem Fernhandel und den Finanzgeschäften zu und gelangte meist zu großem Reichtum. Der Begriff des Patriziats entstand erst während des Humanismus. Der Kreis der ratsfähigen Familien wurde 1521 mit dem Tanzstatut auf 42 Familien festgelegt. 1536 wurde noch die Familie Schlüsselfelder kooptiert. Nur Mitglieder dieser Familien konnten zu den 34 patrizischen Ratsherren des „Kleinen Rats" und damit in die Stadtregierung gewählt werden (die acht bürgerlichen Ratsherren hatten bestenfalls beratende Funktion, ihre Stimmen wurden der Mehrheit der patrizischen Ratsherren zugeschlagen). Erst 1729 wurden zunächst sechs Familien (Gugel, Oelhafen, Peßler, Scheurl, Thill, Waldstromer) und 1788 nochmals drei Familien (Peller, Praun, Wölckern) kooptiert, da infolge Aussterbens alter Familien nicht mehr alle Ämter besetzt werden konnten. 1806 beim Übergang an Bayern wurden die 25 noch blühenden patrizischen Geschlechter in die Freiherrenklasse aufgenommen, die im Verlauf des 18. Jh. aufgenommenen Familien wurden als einfache Adelige bestätigt.
1525 Reformation
Von jeher strebte der Rat nach politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Der starke Einfluß der Kirche, welche durch die von ihr verwalteten Stiftungen auch die Wohltätigkeit ausübte, war dem machtbewußten Rat ein Dorn im Auge. Bereits seit 1522 versuchte der Rat den Einfluß der Kirche zurückzudrängen, indem er reformfreudige Prediger in die Stadt holte (Andreas Osiander bei St. Lorenz, Dominikus Schleupner bei St. Sebald und Thomas Venatorius bei der Heilig-Geist-Kirche). Verbunden damit war auch die Übernahme der von der Kirche verwalteten Stiftungen und Überführung in das Stadt- und Landalmosenamt. Die Klöster wurden aufgelöst. Lediglich Caritas Pirckheimer, die Priorin des Klaraklosters (Franziskanerinnen) widersetzte sich. Durch ein Aufnahmeverbot von Novizinnen starb die letzte Klosterfrau 1596. Zur Zeit der Reformation hatte Nürnberg 40.000 bis 50.000 Einwohner.
1552-54 Zweiter Markgrafenkrieg
Mit dem zweiten Markgrafenkrieg versuchte Markgraf Albrecht Alcibiades die Zerstörung der wirtschaftlichen Stellung Nürnbergs und durch Säkularisierung der Bistümer Bamberg und Würzburg ein zollerisches Herzogtum Franken zu schaffen. In mehreren grausam geführten Raubzügen verursachte der Markgraf 1552-54 schwere Verwüstungen in den genannten Gebieten. Besonders schwer betroffen war das Landgebiet Nürnberg. Die Schäden und wurden auf 1.833.315 fl.geschätzt, für das angeworbene Kriegsvolk zahlte die Stadt 3.267.394 fl. Die Schulden der Stadt beliefen sich auf 4,5 Mio. fl. Die Finanzkraft der Reichstadt wurde dadurch stark geschwächt.
1562/63 Pestepidemie mit 9.186 Toten
1575-1696 Universität Altdorf
Am 29.6.1575 erfolgte die Eröffnung in Altdorf als "Hohe Schule" mit vier Disziplinen: Theologie, Rhetorik (Oratorie), Geschichte und Mathematik. Mit Urkunde vom 26.11.1578, veröffentlicht am 25.7.1580, wurde sie durch Kaiser Rudolf II. zur Akademie erhoben, womit die Erlaubnis zur Verleihung der akademischen Titel "Baccalaureus" und "Magister artium" der Philosophie und der artes liberales verbunden war (die sieben Freien Künste waren: Grammatik, Rhetorik, Logik-Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik). Durch die Verpflichtung bedeutender Professoren erfolgte der weitere Ausbau mit Lehrstühlen der Physik, Medizin und Philosophie. Am 3.10.1622 erhob Kaiser Ferdinand II. die Akademie zur Universität mit Promotionsrecht, ausgenommen Theologie, wofür das Promotionsrecht erst am 10.12.1696 durch Kaiser Leopold erteilt wurde.
1582 Kalenderreform
Am 4.10./15.10.1582 wurde der Gregorianischen Kalender in den katholischen Territorien Deutschlands eingeführt. Das evangelische Nürnberg führte die Umstellung erst am 18. Februar auf den 1.März 1700 durch, wodurch sich zu den Zeittafeln anderer Gebiete Abweichungen von 10 Tagen ergeben können.
1621 Einwohnerzahl
Es wurden 8.939 Bürgerfamilien und 1.130 Nichtbürgerfamilien erfaßt; mit den zahlreichen Kindern, Knechten, Mägden und ledigen Gesellen ergibt dies eine Schätzung von über 50.000 Bewohnern. Das Handwerksverzeichnis enthielt 96 geschworene Handwerke mit 3430 Meistern.
1621 Eröffnung des Banco Publico
1618-48 Dreißigjähriger Krieg
Zu Beginn versuchte Nürnberg seine Neutralität mit seiner traditionell kaisertreuen Politik und seiner Zugehörigkeit zur ev. Religionspartei zu bewahren, auch mit Finanzhilfen und Waffenlieferungen an beide Seiten. 1621 verließ Nürnberg die ev. Union und löste damit deren Auflösung aus, sicherte sich aber das Wohlwollen des Kaisers. Am 2.11.1631 schloß sich Nürnberg politisch und am 31.3.1632 militärisch „unter Zwang" dem Schwedenkönig an. Seit 1631 war Franken Kriegsschauplatz. Den Höhepunkt für Nürnberg erreichten die Kämpfe im Juli bis September 1632, als sich König Gustav und Wallenstein bei der Alten Veste bei Zirndorf in befestigten Lagern gegenüber lagen. Der zweimonatige Stellungskrieg verwüstete die Region um Nürnberg. Die Stadt war durch Flüchtlinge und Soldaten überfüllt. Durch Hunger und Seuchen mit der Pest 1634 als Spätfolge starben fast 35.000 Menschen. Die Schlacht von Nördlingen 5/6.91634 vertrieb die Schweden aus Süddeutschland und ließ Nürnberg als schwedische Insel im kaiserlichen Machtbereich zurück. Die Aufnahme Nürnbergs in den Prager Frieden im Juli 1635 rettete die Stadt , die zu ihrer traditionellen Kaisertreue zurückkehrte. Seit 1640 wurde Franken wieder zunehmend Kriegsgebiet, was zu Kontributionen nach beiden Seiten zwang. Der Westfälische Frieden vom 24.10.1648 befreite Nürnberg aus dieser Lage. Die noch offenen Fragen wurden 1649 im Friedensexekutionskongreß in Nürnberg verhandelt, der am 15./25.9.1649 (julianischer/gregorianischer Kalender) mit dem „Friedensmahl" beendet wurde. Die Schulden der Reichstadt waren von 1,8 Mio. fl. (1618) auf 7,5 gestiegen. Dies bedeutete einen dauerhaften Strukturbruch in finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht.
1644 Pegnesischer Blumenorden (urspr. Löblicher Hirten- und Blumenorden an der Pegnitz)
Gegen Endes des Dreißigjährigen Krieges wurden Sprachgesellschaften zur Pflege der deutschen Sprache gegründet. In Nürnberg erfolgte die Gründung durch Philipp Harsdörffer, Mitbegründer war Johannes >Klaj. Es ist die älteste noch bestehende Gesellschaft zur Pflege der deutschen Sprache, Dichtkunst und Literatur. Der Irrhain bei Kraftshof wurde dem Pegnesischen Blumenorden am 1.2.1681"auf ewige Zeiten" übereignet und wird heute noch für Veranstaltungen genutzt.
1662 Malerakademie
Die Gründung erfolgte durch Jacob von Sandrat, Joachim Nützel und Elias von Goedeler. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Einrichtung verschiedene Umstrukturierungen und Namensänderungen. Die heutige Akademie der Bildenden Künste kann jedoch auf eine ununterbrochene Tradition zurückblicken.
1790/97 Besetzung
Das Kurfürstentum Baiern und das Königreich Preußen besetzten das Nürnberger Landgebiet.
Um 1800 Romantische Entdeckung
Nürnbergs wurde als Verkörperung altdeutscher Kunst und Kultur entdeckt („Des Reiches Schatzkästlein").
1806 Übergang an Bayern
Die Volkszählung ergab 25.126 Einwohner.
Источник
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Erfindungen und Entdeckungen in Nürnberg bis 1806
читать дальше(Quellen: Stadtarchiv Nürnberg, Stadtlexikon u.a.)
vor 1360 Erfindung des Schockenzugs (halbmechanisches Drahtziehen durch Schaukelstuhl) wohl in Nürnberg.
1363 Peter Stromer entwickelt die Nadelwaldsaat.
1390 Gründung der ersten deutschen Papiermühle durch Ulman Stromer.
1405 Das „Kriegsbuch" des Karl Kayser von Eichstätt zeigt erstmals die Nürnberger Schere, eine zu militärischen Zwecken verwendete Steigleiter.
1408/15 Erfindung des mechanischen Drahtzugs durch Wasserkraft (vom Rat gefördert).
1474 Johannes Regiomontanus veröffentlichte die „Ephemeriden", eine Tabelle mit rund 300.000 Zahlen und Symbolen, nach denen die Position auf See mit einfachen Mitteln bestimmt werden konnte.
Martin Behaim Globus1492 Martin Behaim läßt den ältesten noch erhalten Globus anfertigen (noch ohne Amerika).
1497 Größe, Füllung und Preis der „Nürnberger Bratwurst" wird erstmals durch Ratsverordnung festgelegt.
1505 Martin Löffelholz II. verfaßte eine technologische Bilderhandschrift, in welcher zum ersten Mal eine Hobelbank mit Schraubspannern abgebildet ist. Er entwickelte den Vorläufer der heutigen Vorderzange an der Hobelbank und konstruierte den ersten hölzernen Schraubstock.
1512 Peter Heinlein fertigte eine dosenförmige Kleinuhr, das Nürnberger Ei genannt. Damit war er einer der ersten Uhrmacher, der kleine, tragbare, präzise gehende Uhren herstellte, die bereits eine Gangdauer von 40 Stunden besaßen. Seine würfel- und trommelförmigen Uhren wurden 1521-25 vom Rat mehrfach als Ehrengeschenke angekauft.
1535/45 Um diese Zeit verbesserten Hans oder Wolf Danner die von der Messingbearbeitung bekannte Arbeitsweise, daß sie für gezogene Gewehrläufe aus Eisen genutzt werden konnte.
1540 Der Theologe, Mathematiker und Instrumentenmacher Georg Hartmann stelle die Inklination (Abweichung) der Magnetnadel fest. Er ist auch Erfinder des Kalibermaßstabes. (für Geschosse).
1550 Leonhard Danner erfand die Brechschraube, mit deren Hilfe Festungsmauern bis 4 m Stärke gebrochen werden konnten. Auch konstruierte er eine Messingspindel für Buchdruckerpressen, bei der nur die halbe Kraft aufzuwenden war, sowie eine Vorrichtung zum Prägen von hölzernen Spielsteinen.
1550 Am 12. August übergab der (Spinn-)Rädleinmacher Hans Lobsinger dem Rat eine Liste seiner „Künste" (darunter viele Erfindungen) mit 98 Einzelpositionen in zehn Bereichen:
Drechslerarbeiten;
Mühlbau (zum Sägen, Stampfen, Schleifen);
Schreinerei und Schachtelmachen;
Wasserkünste, Brunnenbau und Gebläse);
Preß-, Gieß- und Formkünste);
Zusammenfügen und Löten von Metallen;
Ätzen und Farbmachen;
Pulver und Feuerwerk;
Chemikalien;
Musikinstrumente.
um 1575 Der Organist Hans Haiden erfand das Nürnbergische Geigenwerk oder Geigen-Clavicymbel, dessen erstes Exemplar der Kurfürst von Sachsen erhielt. 1601 erhielt er darauf ein kaiserliches Privileg.
1590 Der Mathematiker und Astronom Johann Praetorius erfand die „Mensula Praetoriana", einen Meßtisch für Feldmesser, das Diopterlineal sowie Instrumente zur Verbesserung der kartographischen Vermessung.
um 1590 Paul Pfinzing d.Ä. erfindet den Schrittzähler für die Landvermessung.
1611 Erfindung der Wildrufpfeifen durch Georg Grün.
1615/17 Nicolaus Grün erfand den Wildruf (Pfeife), mit dem das Wild angelockt wurde.
1649/64 Der Zirkelschmied und Erfinder Hans Hautsch konstruierte zwei vorgeblich mechanische (jedoch durch vier verborgene Männer bewegte) Prunkwagen (1649), einen fahrbaren Sessel für Gichtkranke (1649), eine Feuerspritze mit einem durch einen Windkessel (Pumpenkessel) kontinuierlichen Wasserstrahl (1650), für König Ludwig XIV. von Frankreich lieferte er als Unterrichtsmaterial für dessen Sohn eine Schlachtdarstellung mit ca. 462 beweglichen Silbersoldaten und Gefechtslärm (1665), an den König von Dänemarkt lieferte er ein mechanisierten Puppenhaus mit über 100 Einzelbewegungen der Figuren (1664). Hautsch erfindet auch den Streuglanz (Metallpartikel aus Bronze).
Stephan Farfler Rollstuhlum 1660 Der an den Beinen behinderte Stephan Farfler konstruierte eine Art Rollstuhl, mit dem er sich mittels einer Kurbel bewegen konnte.
1664 Die Nürnberger Putz und Ott erhalten ein kaiserliches Patent auf ihre Hinterladergewehre.
1670 Der Glasschneider Heinrich Schwanhardt erfindet das Glasätzen.
1690 Professor Johann Christoph Wagenseil erfand den „Hydraspis" (Wasserski, Schwimmgürtel und Schwimmflossen).
um 1700 Johann Christoph Denner wird die Erfindung der Klarinette zurgeschrieben.
1717 Der Medizinprofessor Johann Heinrich Schulze entdecke die Lichtempfindlichkeit der Silbersalze und war damit ein wichtiger Wegbereiter der Photographie.
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„Sigena-Urkunde“
читать дальшеIn den schriftlichen Quellen wird die Stadt erstmals am 16. Juli 1050 als Norenberc in der „Sigena-Urkunde“ Kaiser Heinrichs III. greifbar. In dieser Urkunde wird einer Leibeigenen namens Sigena aus Norenberc die Freilassung gewährt.
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Nürnberger Burg
читать дальше![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/50/N%C3%BCrnberg_Burg_ArM.jpg/440px-N%C3%BCrnberg_Burg_ArM.jpg)
Besitzgeschichtlich setzt sich die Burg aus drei Teilen zusammen; jedoch sind die Grenzen dieser drei Bereiche im heutigen Baubestand nur mit Mühe abzulesen:
— Die Reste der Burggrafenburg mit dem Fünfeckturm befinden sich in der Mitte.
— Die Kaiserburg mit Sinwellturm, Tiefem Brunnen, Doppelkapelle und Palas dehnt sich nach Westen aus.
— Weitere (reichs)städtische Bauten liegen im Norden und Osten (z. B. die ehemalige Kaiserstallung von Hans Beheim dem Älteren und der Turm Luginsland).
Das Bauwerk ist Eigentum der Bayerischen Schlösserverwaltung und steht vornehmlich touristischen Zwecken zur Verfügung. Einzelne Bauten werden aber auch als Wohn-, Amts- oder Museumsgebäude sowie zeitweilig für Feste und Staatsempfänge genutzt. In der alten Kaiserstallung befindet sich eine Jugendherberge.
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„Kungundenlinde“
читать дальшеKaiser Heinrich II. (* 6. Mai 973 oder 978 in Bad Abbach oder Hildesheim; † 13. Juli 1024 in Grone), genannt der Heilige, war einst von seiner Burg zu
Nürnberg aus in den Wald geritten, um zu jagen. Sein Gaul rannte einer
Hirschkuh nach, doch plötzlich sprang das Pferd zurück. Ein Baum, der
vom Blitz getroffen war, hatte es erschreckt. Dieser Baum aber stand hart
an einem tiefen Abgrund. Kaiser Heinrich stieg vom Pferd. Da sah er, daß
er beinahe in eine schreckliche Schlucht hinuntergestürzt wäre. Dankbar
und frohgemut brach er von jener Linde, die ihn eigentlich gerettet
hatte, ein Zweiglein ab. Dann stieg er leichten Herzens auf sein Roß und
ritt dem Nürnberger Schlosse zu. Seine Gemahlin hatte schon lange und
sehnsüchtig auf ihn gewartet. Als sie das Gebell der Hunde hörte, eilte sie
die Treppe hinab und lief dem geliebten Mann entgegen. Besorgt fragte
sie ihn: „Warum kommst du heute so spät nach Hause?“ Da erzählte ihr
der Kaiser die Geschichte von der wunderbaren Rettung. Mit Freuden
nahm da die Kaiserin das Zweiglein, ging in den Burghof und pflanzte es
dort ein. Weil aber die edle Frau Kunigunde hieß, wurde die Linde, die an
dieser Stelle bald herrlich emporwuchs, die Kunigundenlinde genannt.
Die bis 1934 im inneren Burghof zu findende alte „Kungundenlinde“ wurde durch einen neuen Lindenbaum ersetzt.
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Nürnberger Trichter: читать дальшеSicher und schnell macht er die Köpfe hell!![](http://static2.akpool.de/images/cards/34/347706.jpg)
Mit dem Nürnberger Trichter wird eher scherzhaft eine mechanistische Weise des Lernens und Lehrens bezeichnet. Damit ist vor allem die Vorstellung verbunden, ein Schüler könne sich mit dieser Form von Didaktik Lerninhalte einerseits fast ohne Aufwand und Anstrengung aneignen und ein Lehrer andererseits auch dem „Dümmsten“ alles beibringen.
Das geflügelte Wort „Nürnberger Trichter“ geht auf den Titel eines Poetiklehrbuchs des Begründers des Pegnesischen Blumenordens und Nürnberger Dichters Georg Philipp Harsdörffer (1607–1658) zurück, das unter dem Titel Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst, ohne Behuf der lateinischen Sprache, in VI Stunden einzugießen [1] 1647 in Nürnberg erschien. Auf Grund der Verbreitung des Werks wurde der Ausdruck „Nürnberger Trichter“ eine gängige Redewendung.
Die übertragene Redewendung etwas eintrichtern oder etwas eingetrichtert bekommen ist noch älter als das Bild des „Nürnberger Trichters“; sie ist wohl zuerst in der Sprichwörtersammlung von Sebastian Franck aus dem Jahr 1541 – noch ohne einen Bezug auf die Stadt Nürnberg – belegt.
Вики
тут подробнее
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Das große Hasenstück, 2003 von Ottmar Hörl
читать дальше![](http://www.ottmarhoerl.de/sites/img_pro6/galerie/030051_dghs_51.jpg)
Die Kunst in der Natur
Was uns heute ganz normal erscheint, war vor 500 Jahren etwas ganz Besonderes. In der damaligen Kunst war klar vorgegeben, was als Motiv galt und was nicht. Normalerweise wurden religiöse und mythologische Szenen gemalt. Adelige, Geistliche, Patrizier, Könige und Feldherren saßen Modell und ließen sich portraitieren. Ein Stück Wiese wurde damals nicht allein gemalt, sondern zum Beispiel als Hintergrund für religiöse Szenen.
Doch da kommt plötzlich ein berühmter Maler daher, Albrecht Dürer (geboren 1471, gestorben 1528), und zeichnet ein schlichtes Allerweltsstück Wiese. Er zeichnet, was er sieht, oder was er sich als Wiese vorstellt. Denn bis heute haben die Forscher noch nicht herausbekommen, ob Dürer ein echtes Stück Natur malte oder eines, das er sich nur so vorgestellt hat.
Dürer verbindet so die Kunst mit der Natur auf eine ganz neue Weise. Ganz genau studiert er die Natur, achtet auf unendlich viele Einzelheiten, zeichnet alles naturgetreu und detaiiliert, technisch hervorragend. Der Maler hat sehr viele Skizzen und Zeichnungen der Natur angefertigt, von Tieren und Pflanzen. Viele seiner Zeichnungen wurden weltberühmt, so der so genannte "Dürer Hase", der Feldhase, der 2002 sein 500jähriges Jubiläum feiern durfte.
![](http://assets3.qypecdn.net/uploads/photos/0181/1538/540px-Durer_Young_Hare_gallery.jpg?40371)
Dürer wird "wieder entdeckt"
Zum Jubiläum seiner Kunstwerke hat sich Nürnberg, die Stadt in der Dürer lebte und arbeitete, gern seines großen Künstlers erinnert. Und wenn schon die bedeutenden Dürer Werke in den Museen von München, New York, Madrid, London oder in der Grafischen Sammlung Wiens, der Albertina, zu finden sind, dann muss Nürnberg sich eben etwas ganz anderes überlegen.
Ottmar Hörl, der Künstler des "Hasenstücks"
Deshalb kam der namhafte deutsche Künstler und Professor an der Nürnberger Kunstakademie, Ottmar Hörl, mit seiner Idee "Das Hasenstück" zum 500jährigen Jubiläum von "Das große Rasenstück" genau recht. Er macht gerne Kusntaktionen im öffentlichen Raum, denn seiner Meinung nach sollten sich die Künstler nicht in ihrem stillen Kämmerlein zurückziehen, sondern sich unter das Leben mischen und zum Diskutieren anregen.
Das Hasenstück
Von 02. bis 17. August 2003 "tummeln" sich nun auf dem Nürnberger Hauptmarkt auf einer 2500 Quadratmeter großen Fläche aus Latten 7000 grüne Hasen, die dem (gezeichneten) Dürer- Hasen- Vorbild körperlich in Nichts nachstehen sollen. Nur die Farbe und ihre Unbeweglichkeit weisen daraufhin: Diese Tiere sind aus Kunststoff.
Durch die Großskulptur will Ottmar Hörl dem gezeichneten Dürer-Hasen eine dreidimensionale Gestalt, einen Körper geben. Und die lädt sogar zum Streicheln ein....
Zum anderen weist er durch die serielle - 7000fache - "Vermehrung" daraufhin, wie in unserer Zeit das Einzigartige und Individuelle durch die Herstellung in Serie seine Bedeutung verändert, ja sogar verlieren kann.
![](http://www.ottmarhoerl.de/sites/img_pro6/galerie/030031_dghs_31.jpg)
Источник
Feldhase (Dürer)
Albrecht Dürer
![](http://s15.radikal.ru/i188/1012/2a/80a193cbc45b.gif)
Eppelein von Gailingen читать дальшеbegann in den 1360er-Jahren mit Überfällen auf Handelsfuhrwerke. In Nürnberg wurde er zum Tod am Galgen verurteilt. Der Legende zufolge soll er mit seinem Pferd über die Mauer des Nürnberger Burggrabens gesprungen und entkommen sein. Die Nürnberger wurden bis in die heutige Zeit hinein wegen ihres Missgeschicks mit der Bemerkung „Die Nürnberger hängen keinen – sie hätten ihn denn zuvor!“ vom Volksmund verspottet.
![](http://s15.radikal.ru/i188/1012/2a/80a193cbc45b.gif)
Nürnberg
Geschichte der Stadt Nürnberg
Kurze Stadtgeschichte Nürnbergs bis 1806
читать дальше1050 Stadtgründung
Am 16. Juli 1050 beurkundete Kaiser Heinrich III. während eines Hoftags in Nürnberg die Freilassung der Leibeigenen Sigena. Diese Urkunde ist die erste schriftliche Erwähnung Nürnbergs und gilt heute als vermeintliches Stadtgründungsdatum.
1219 Reichsstadt
Friedrich II. bestätigte durch den großen Freiheitsbrief u.a. die Reichsunmittelbarkeit der Stadt, steuerliche Selbstverwaltung und Handelsprivilegien.
1256 Erste Erwähnung des Rates der Reichsstadt
1298 Erster Judenpogrom
Über 100.000 Tote in 147 süddeutschen Gemeinden, davon 628 in Nürnberg.
1305 Vollendung der Inneren Stadtmauer
In den 1320er Jahren wurden die ursprünglich getrennten Stadtmauern für die Lorenzer und Sebalder Altstadt durch den Bau des Wasserturms beim Weinstadel und des Schuldturms auf Insel Schütt verbunden.
Um 1320 Ausformung der patrizischen Ratsverfassung.
1331 Stiftung des Heilig-Geist-Spitals
Konrad Groß galt als einer der reichsten Männer des Reiches. Aus tiefer religiöser Überzeugung stiftete er mit Urkunde vom 27.9.1331 das Heilig-Geist-Spital (eingeweiht 1339), dazu die Kirche und eine Schule für 12 arme Chorschüler.
1341/1357 Privilegien
Mit Urkunde vom 30.5.1341 verlieh Kaiser Ludwig der Bayer den Bürgern der Stadt Nürnberg die Gnade, daß sie und ihr Gut weder für ihn noch für das Reich verpfändet werden sollen.
Mit Urkunde vom 2.4.1347 bestimmte Kaiser Karl IV., daß die Nürnberger Bürger vor keinem anderen Gericht als dem Nürnberger Schultheißen (dem kaiserlichen Richter in der Stadt Nürnberg) verklagt werden dürfen. Mit einer weiteren Urkunde vom 4.11.1347 befreite er die Stadt von der Gerichtsbarkeit des Hofgerichts. Am 2.11.1347 verlieh der Kaiser den Nürnberger Kaufleuten in Prag die Rechte der Prager Bürger.
1348 Handwerkeraufstand
Der patrizische Rat wurde 1348 vertrieben und 1349 durch Karl IV. wieder eingesetzt. Zünfte wurden verboten, was bis 1806 beibehalten wurde. Eine beschränkte Selbstverwaltung der Handwerke erfolgte durch die sog. geschworenen Meister oder Vorgeher. Die Handwerksordnungen wurden vom Rat erlassen.
1349 Zweiter Judenpogrom
Es gab 562 Tote; Zerstörung des Judenvierteles und Vertreibung der übrigen Juden.
Um 1350 Stadterweiterung
Die Stadt entwickelte sich über die alte Stadtumwallung hinaus, der Bau des äußeren Mauerrings begann.
1355 Steuerfreiheit
Mit Urkunde vom 5.4.1355 verlieh Kaiser Karl IV. der Stadt die Freiheit von Zoll, Maut und Ungelt (Steuerfreiheit).
1356 Goldene Bulle und Reichstage
Das erste „Grundgesetz" des Reiches, die Goldene Bulle, wurde in Nürnberg durch Kaiser Karl IV. erlassen. Damit bestimmte er Nürnberg als eine der bedeutendsten Städte im Reich auf „ewige Zeiten" als den Ort, in dem jeder neugewählte deutsche König seinen ersten Reichstag abzuhalten hatte. Zwischen 1378 und 1524 fanden die meisten Reichstage in Nürnberg statt. Nach der Reformation 1525 erfolgten nur noch wenige Besuche der katholischen Kaiser im protestantischen Nürnberg.
Reichskleinodien1423 Reichskleinodien
König Sigismund bestimmte mit Urkunde vom 29.9.1423 die Stadt Nürnberg „auf ewige Zeiten, unwiderruflich und unanfechtbar" als Aufbewahrungsort der Reichskleinodien, die 1424 in die Stadt verbracht wurden. 1796 wurden sie zur Sicherheit vor den Franzosen nach Wien verbracht. Heute werden die oben gezeigten Kopien im Nürnberger Rathaus ausgestellt.
1420/27 Burggrafenburg
Im Auftrag Herzog Ludwigs VII. von Bayern zerstörte Christoph Leininger (Layming) durch Brandstifung die den Zollern gehörende Burggrafenburg (heute Kaiserstallung). Mit Urkunde vom 27.6.1427 verkaufte Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg, Burggraf zu Nürnberg, das „Amt der Veste" (Burggrafenburg) mit den Besitzungen in und außer der Stadt um 120.000 fl. an den Rat zu Nürnberg. Dazu gehörten die Reichswälder und die Dörfer Wöhrd, Dürrenhof, Schniegling, Buch, Schnepfenreuth und Höfles.
1431 Bevölkerung
Wegen der Hussitengefahr wurde am 16.10.1427 das Gebot erlassen, daß jeder Bürger über 12 Jahre, sowie Knechte und Mägde, einen Tag am Stadtgraben arbeiten oder sich durch ein „Grabengeld" loskaufen. Dieser Befehl blieb 10 Jahre in Kraft. Am 4.12.1430 wurde das sog. Grabenbuch von Heinrich Kaufer angelegt, das 3552 Einträge umfaßt, aus denen hervorgeht, daß 15.499 weltliche Personen in Nürnberg wohnten, was einer errechneten Bevölkerungszahl von 22.800 entspricht. Der etwa 20 m breite und 12 m tiefe Graben wurde in 10 Jahren ausgehoben.
1449/50 Erster Markgrafenkrieg
1449/50 versuchte Markgraf Albrecht Achilles durch einen zermürbenden Kleinkrieg die Hoheitsrechte Nürnbergs zu beschneiden. Auf beiden Seiten kam es zu massiven Zerstörungen und Plünderungen. Mit Vertrag von 1453 konnte Nürnberg seine Hoheitsrechte gegen den Markgrafen behaupten. Es lebten 30.131 Menschen in der Reichsstadt, darunter 9.912 in die Stadt geflüchtete Bauern.
1452 Die äußere Stadtmauer wurde vollendet
Ab 1470 Hochblüte
Die wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit erlebte die Stadt im ausgehenden 15. und im 16. Jh.. Berühmte Künstler wie Albrecht Dürer, Adam Kraft, Veit Stoß, die Rotgießerfamilien Vischer und Pegnitzer, die Goldschmiedefamilien Jamnitzer und Krug, Humanisten wie Willibald Pirckheimer, Conrad Celtis und Philipp Melanchthon, Wissenschaftler wie der Astronom Johannes Regiomontanus lebten und wirkten in der Stadt. Nürnberg entwickelte sich zu einem Zentrum für das Druckgewerbe und den Musikinstrumentenbau. Der Meistergesang wurde gepflegt und Erfindungen gemacht. Großbauten wie Mauthalle, Unschlitthaus und Kaiserstallung fallen in diese Zeit.
1497 Reichssteuer
Nürnberg wurde mit 2.730 fl. veranschlagt, neben Lübeck der mit Abstand höchste Beitrag einer Reichsstadt. Das Reichssteuerregister von 1497 verzeichnete in Nürnberg 8.376 Haushalte, was eine Schätzung von 28.000 Personen ergibt. Dazu kamen noch ca. 54.000 Personen innerhalb der „Alten Landschaft".
1498/99 Dritter Judenpogrom
Bei der letzten Vertreibung der Juden kam es zu keinen gewaltsamen Übergriffen. Die Synagoge und der Friedhof wurden zerstört. Juden waren in der Folgezeit selbst vom Übernachtungsrecht ausgeschlossen. Erst ab den 1820er Jahren wurde das Aufenthaltsrecht etwas gelockert. 1850 wurde das erste Bürgerrecht an den Hopfenhändler Joseph Kohn erteilt.
1504-06 Landshuter Erbfolgekrieg
Gegen die vertraglich zugesicherte Überlassung eines Teils der eventuell eroberten Gebiete durch Herzog Albrecht IV. von Oberbayern und rechtlich abgesichert durch den ausdrücklichen Befehl König Maximilians I. griff Nürnberg im Juni in den Krieg gegen den geächteten Pfalzgraf Ruprecht ein. Nürnberg kam damit in den Besitz der Ämter Altdorf, Betzenstein-Stierberg, Lauf, Hersbruck, Reicheneck und Velden. Die enormen Kosten beliefen sich auf etwa 360.000 fl., als Ausgleich besaß Nürnberg das größte Landgebiet aller deutschen Städte.
1521 Tanzstatut des Patriziats und Stadtregierung
Viele Familien entstammten ursprünglich der Ministerialität und zogen nach dem Untergang des Stauferreiches in die Stadt. Zunächst gab es keine Unterschiede zwischen Stadt- und Landadel. Mitte des 14 Jh. trennten sich die Wege. Der Stadtadel wandte sich dem Fernhandel und den Finanzgeschäften zu und gelangte meist zu großem Reichtum. Der Begriff des Patriziats entstand erst während des Humanismus. Der Kreis der ratsfähigen Familien wurde 1521 mit dem Tanzstatut auf 42 Familien festgelegt. 1536 wurde noch die Familie Schlüsselfelder kooptiert. Nur Mitglieder dieser Familien konnten zu den 34 patrizischen Ratsherren des „Kleinen Rats" und damit in die Stadtregierung gewählt werden (die acht bürgerlichen Ratsherren hatten bestenfalls beratende Funktion, ihre Stimmen wurden der Mehrheit der patrizischen Ratsherren zugeschlagen). Erst 1729 wurden zunächst sechs Familien (Gugel, Oelhafen, Peßler, Scheurl, Thill, Waldstromer) und 1788 nochmals drei Familien (Peller, Praun, Wölckern) kooptiert, da infolge Aussterbens alter Familien nicht mehr alle Ämter besetzt werden konnten. 1806 beim Übergang an Bayern wurden die 25 noch blühenden patrizischen Geschlechter in die Freiherrenklasse aufgenommen, die im Verlauf des 18. Jh. aufgenommenen Familien wurden als einfache Adelige bestätigt.
1525 Reformation
Von jeher strebte der Rat nach politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit. Der starke Einfluß der Kirche, welche durch die von ihr verwalteten Stiftungen auch die Wohltätigkeit ausübte, war dem machtbewußten Rat ein Dorn im Auge. Bereits seit 1522 versuchte der Rat den Einfluß der Kirche zurückzudrängen, indem er reformfreudige Prediger in die Stadt holte (Andreas Osiander bei St. Lorenz, Dominikus Schleupner bei St. Sebald und Thomas Venatorius bei der Heilig-Geist-Kirche). Verbunden damit war auch die Übernahme der von der Kirche verwalteten Stiftungen und Überführung in das Stadt- und Landalmosenamt. Die Klöster wurden aufgelöst. Lediglich Caritas Pirckheimer, die Priorin des Klaraklosters (Franziskanerinnen) widersetzte sich. Durch ein Aufnahmeverbot von Novizinnen starb die letzte Klosterfrau 1596. Zur Zeit der Reformation hatte Nürnberg 40.000 bis 50.000 Einwohner.
1552-54 Zweiter Markgrafenkrieg
Mit dem zweiten Markgrafenkrieg versuchte Markgraf Albrecht Alcibiades die Zerstörung der wirtschaftlichen Stellung Nürnbergs und durch Säkularisierung der Bistümer Bamberg und Würzburg ein zollerisches Herzogtum Franken zu schaffen. In mehreren grausam geführten Raubzügen verursachte der Markgraf 1552-54 schwere Verwüstungen in den genannten Gebieten. Besonders schwer betroffen war das Landgebiet Nürnberg. Die Schäden und wurden auf 1.833.315 fl.geschätzt, für das angeworbene Kriegsvolk zahlte die Stadt 3.267.394 fl. Die Schulden der Stadt beliefen sich auf 4,5 Mio. fl. Die Finanzkraft der Reichstadt wurde dadurch stark geschwächt.
1562/63 Pestepidemie mit 9.186 Toten
1575-1696 Universität Altdorf
Am 29.6.1575 erfolgte die Eröffnung in Altdorf als "Hohe Schule" mit vier Disziplinen: Theologie, Rhetorik (Oratorie), Geschichte und Mathematik. Mit Urkunde vom 26.11.1578, veröffentlicht am 25.7.1580, wurde sie durch Kaiser Rudolf II. zur Akademie erhoben, womit die Erlaubnis zur Verleihung der akademischen Titel "Baccalaureus" und "Magister artium" der Philosophie und der artes liberales verbunden war (die sieben Freien Künste waren: Grammatik, Rhetorik, Logik-Dialektik, Arithmetik, Geometrie, Astronomie und Musik). Durch die Verpflichtung bedeutender Professoren erfolgte der weitere Ausbau mit Lehrstühlen der Physik, Medizin und Philosophie. Am 3.10.1622 erhob Kaiser Ferdinand II. die Akademie zur Universität mit Promotionsrecht, ausgenommen Theologie, wofür das Promotionsrecht erst am 10.12.1696 durch Kaiser Leopold erteilt wurde.
1582 Kalenderreform
Am 4.10./15.10.1582 wurde der Gregorianischen Kalender in den katholischen Territorien Deutschlands eingeführt. Das evangelische Nürnberg führte die Umstellung erst am 18. Februar auf den 1.März 1700 durch, wodurch sich zu den Zeittafeln anderer Gebiete Abweichungen von 10 Tagen ergeben können.
1621 Einwohnerzahl
Es wurden 8.939 Bürgerfamilien und 1.130 Nichtbürgerfamilien erfaßt; mit den zahlreichen Kindern, Knechten, Mägden und ledigen Gesellen ergibt dies eine Schätzung von über 50.000 Bewohnern. Das Handwerksverzeichnis enthielt 96 geschworene Handwerke mit 3430 Meistern.
1621 Eröffnung des Banco Publico
1618-48 Dreißigjähriger Krieg
Zu Beginn versuchte Nürnberg seine Neutralität mit seiner traditionell kaisertreuen Politik und seiner Zugehörigkeit zur ev. Religionspartei zu bewahren, auch mit Finanzhilfen und Waffenlieferungen an beide Seiten. 1621 verließ Nürnberg die ev. Union und löste damit deren Auflösung aus, sicherte sich aber das Wohlwollen des Kaisers. Am 2.11.1631 schloß sich Nürnberg politisch und am 31.3.1632 militärisch „unter Zwang" dem Schwedenkönig an. Seit 1631 war Franken Kriegsschauplatz. Den Höhepunkt für Nürnberg erreichten die Kämpfe im Juli bis September 1632, als sich König Gustav und Wallenstein bei der Alten Veste bei Zirndorf in befestigten Lagern gegenüber lagen. Der zweimonatige Stellungskrieg verwüstete die Region um Nürnberg. Die Stadt war durch Flüchtlinge und Soldaten überfüllt. Durch Hunger und Seuchen mit der Pest 1634 als Spätfolge starben fast 35.000 Menschen. Die Schlacht von Nördlingen 5/6.91634 vertrieb die Schweden aus Süddeutschland und ließ Nürnberg als schwedische Insel im kaiserlichen Machtbereich zurück. Die Aufnahme Nürnbergs in den Prager Frieden im Juli 1635 rettete die Stadt , die zu ihrer traditionellen Kaisertreue zurückkehrte. Seit 1640 wurde Franken wieder zunehmend Kriegsgebiet, was zu Kontributionen nach beiden Seiten zwang. Der Westfälische Frieden vom 24.10.1648 befreite Nürnberg aus dieser Lage. Die noch offenen Fragen wurden 1649 im Friedensexekutionskongreß in Nürnberg verhandelt, der am 15./25.9.1649 (julianischer/gregorianischer Kalender) mit dem „Friedensmahl" beendet wurde. Die Schulden der Reichstadt waren von 1,8 Mio. fl. (1618) auf 7,5 gestiegen. Dies bedeutete einen dauerhaften Strukturbruch in finanzieller und wirtschaftlicher Hinsicht.
1644 Pegnesischer Blumenorden (urspr. Löblicher Hirten- und Blumenorden an der Pegnitz)
Gegen Endes des Dreißigjährigen Krieges wurden Sprachgesellschaften zur Pflege der deutschen Sprache gegründet. In Nürnberg erfolgte die Gründung durch Philipp Harsdörffer, Mitbegründer war Johannes >Klaj. Es ist die älteste noch bestehende Gesellschaft zur Pflege der deutschen Sprache, Dichtkunst und Literatur. Der Irrhain bei Kraftshof wurde dem Pegnesischen Blumenorden am 1.2.1681"auf ewige Zeiten" übereignet und wird heute noch für Veranstaltungen genutzt.
1662 Malerakademie
Die Gründung erfolgte durch Jacob von Sandrat, Joachim Nützel und Elias von Goedeler. Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Einrichtung verschiedene Umstrukturierungen und Namensänderungen. Die heutige Akademie der Bildenden Künste kann jedoch auf eine ununterbrochene Tradition zurückblicken.
1790/97 Besetzung
Das Kurfürstentum Baiern und das Königreich Preußen besetzten das Nürnberger Landgebiet.
Um 1800 Romantische Entdeckung
Nürnbergs wurde als Verkörperung altdeutscher Kunst und Kultur entdeckt („Des Reiches Schatzkästlein").
1806 Übergang an Bayern
Die Volkszählung ergab 25.126 Einwohner.
Источник
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Erfindungen und Entdeckungen in Nürnberg bis 1806
читать дальше(Quellen: Stadtarchiv Nürnberg, Stadtlexikon u.a.)
vor 1360 Erfindung des Schockenzugs (halbmechanisches Drahtziehen durch Schaukelstuhl) wohl in Nürnberg.
1363 Peter Stromer entwickelt die Nadelwaldsaat.
1390 Gründung der ersten deutschen Papiermühle durch Ulman Stromer.
1405 Das „Kriegsbuch" des Karl Kayser von Eichstätt zeigt erstmals die Nürnberger Schere, eine zu militärischen Zwecken verwendete Steigleiter.
1408/15 Erfindung des mechanischen Drahtzugs durch Wasserkraft (vom Rat gefördert).
1474 Johannes Regiomontanus veröffentlichte die „Ephemeriden", eine Tabelle mit rund 300.000 Zahlen und Symbolen, nach denen die Position auf See mit einfachen Mitteln bestimmt werden konnte.
Martin Behaim Globus1492 Martin Behaim läßt den ältesten noch erhalten Globus anfertigen (noch ohne Amerika).
1497 Größe, Füllung und Preis der „Nürnberger Bratwurst" wird erstmals durch Ratsverordnung festgelegt.
1505 Martin Löffelholz II. verfaßte eine technologische Bilderhandschrift, in welcher zum ersten Mal eine Hobelbank mit Schraubspannern abgebildet ist. Er entwickelte den Vorläufer der heutigen Vorderzange an der Hobelbank und konstruierte den ersten hölzernen Schraubstock.
1512 Peter Heinlein fertigte eine dosenförmige Kleinuhr, das Nürnberger Ei genannt. Damit war er einer der ersten Uhrmacher, der kleine, tragbare, präzise gehende Uhren herstellte, die bereits eine Gangdauer von 40 Stunden besaßen. Seine würfel- und trommelförmigen Uhren wurden 1521-25 vom Rat mehrfach als Ehrengeschenke angekauft.
1535/45 Um diese Zeit verbesserten Hans oder Wolf Danner die von der Messingbearbeitung bekannte Arbeitsweise, daß sie für gezogene Gewehrläufe aus Eisen genutzt werden konnte.
1540 Der Theologe, Mathematiker und Instrumentenmacher Georg Hartmann stelle die Inklination (Abweichung) der Magnetnadel fest. Er ist auch Erfinder des Kalibermaßstabes. (für Geschosse).
1550 Leonhard Danner erfand die Brechschraube, mit deren Hilfe Festungsmauern bis 4 m Stärke gebrochen werden konnten. Auch konstruierte er eine Messingspindel für Buchdruckerpressen, bei der nur die halbe Kraft aufzuwenden war, sowie eine Vorrichtung zum Prägen von hölzernen Spielsteinen.
1550 Am 12. August übergab der (Spinn-)Rädleinmacher Hans Lobsinger dem Rat eine Liste seiner „Künste" (darunter viele Erfindungen) mit 98 Einzelpositionen in zehn Bereichen:
Drechslerarbeiten;
Mühlbau (zum Sägen, Stampfen, Schleifen);
Schreinerei und Schachtelmachen;
Wasserkünste, Brunnenbau und Gebläse);
Preß-, Gieß- und Formkünste);
Zusammenfügen und Löten von Metallen;
Ätzen und Farbmachen;
Pulver und Feuerwerk;
Chemikalien;
Musikinstrumente.
um 1575 Der Organist Hans Haiden erfand das Nürnbergische Geigenwerk oder Geigen-Clavicymbel, dessen erstes Exemplar der Kurfürst von Sachsen erhielt. 1601 erhielt er darauf ein kaiserliches Privileg.
1590 Der Mathematiker und Astronom Johann Praetorius erfand die „Mensula Praetoriana", einen Meßtisch für Feldmesser, das Diopterlineal sowie Instrumente zur Verbesserung der kartographischen Vermessung.
um 1590 Paul Pfinzing d.Ä. erfindet den Schrittzähler für die Landvermessung.
1611 Erfindung der Wildrufpfeifen durch Georg Grün.
1615/17 Nicolaus Grün erfand den Wildruf (Pfeife), mit dem das Wild angelockt wurde.
1649/64 Der Zirkelschmied und Erfinder Hans Hautsch konstruierte zwei vorgeblich mechanische (jedoch durch vier verborgene Männer bewegte) Prunkwagen (1649), einen fahrbaren Sessel für Gichtkranke (1649), eine Feuerspritze mit einem durch einen Windkessel (Pumpenkessel) kontinuierlichen Wasserstrahl (1650), für König Ludwig XIV. von Frankreich lieferte er als Unterrichtsmaterial für dessen Sohn eine Schlachtdarstellung mit ca. 462 beweglichen Silbersoldaten und Gefechtslärm (1665), an den König von Dänemarkt lieferte er ein mechanisierten Puppenhaus mit über 100 Einzelbewegungen der Figuren (1664). Hautsch erfindet auch den Streuglanz (Metallpartikel aus Bronze).
Stephan Farfler Rollstuhlum 1660 Der an den Beinen behinderte Stephan Farfler konstruierte eine Art Rollstuhl, mit dem er sich mittels einer Kurbel bewegen konnte.
1664 Die Nürnberger Putz und Ott erhalten ein kaiserliches Patent auf ihre Hinterladergewehre.
1670 Der Glasschneider Heinrich Schwanhardt erfindet das Glasätzen.
1690 Professor Johann Christoph Wagenseil erfand den „Hydraspis" (Wasserski, Schwimmgürtel und Schwimmflossen).
um 1700 Johann Christoph Denner wird die Erfindung der Klarinette zurgeschrieben.
1717 Der Medizinprofessor Johann Heinrich Schulze entdecke die Lichtempfindlichkeit der Silbersalze und war damit ein wichtiger Wegbereiter der Photographie.
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„Sigena-Urkunde“
читать дальшеIn den schriftlichen Quellen wird die Stadt erstmals am 16. Juli 1050 als Norenberc in der „Sigena-Urkunde“ Kaiser Heinrichs III. greifbar. In dieser Urkunde wird einer Leibeigenen namens Sigena aus Norenberc die Freilassung gewährt.
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Nürnberger Burg
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Besitzgeschichtlich setzt sich die Burg aus drei Teilen zusammen; jedoch sind die Grenzen dieser drei Bereiche im heutigen Baubestand nur mit Mühe abzulesen:
— Die Reste der Burggrafenburg mit dem Fünfeckturm befinden sich in der Mitte.
— Die Kaiserburg mit Sinwellturm, Tiefem Brunnen, Doppelkapelle und Palas dehnt sich nach Westen aus.
— Weitere (reichs)städtische Bauten liegen im Norden und Osten (z. B. die ehemalige Kaiserstallung von Hans Beheim dem Älteren und der Turm Luginsland).
Das Bauwerk ist Eigentum der Bayerischen Schlösserverwaltung und steht vornehmlich touristischen Zwecken zur Verfügung. Einzelne Bauten werden aber auch als Wohn-, Amts- oder Museumsgebäude sowie zeitweilig für Feste und Staatsempfänge genutzt. In der alten Kaiserstallung befindet sich eine Jugendherberge.
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„Kungundenlinde“
читать дальшеKaiser Heinrich II. (* 6. Mai 973 oder 978 in Bad Abbach oder Hildesheim; † 13. Juli 1024 in Grone), genannt der Heilige, war einst von seiner Burg zu
Nürnberg aus in den Wald geritten, um zu jagen. Sein Gaul rannte einer
Hirschkuh nach, doch plötzlich sprang das Pferd zurück. Ein Baum, der
vom Blitz getroffen war, hatte es erschreckt. Dieser Baum aber stand hart
an einem tiefen Abgrund. Kaiser Heinrich stieg vom Pferd. Da sah er, daß
er beinahe in eine schreckliche Schlucht hinuntergestürzt wäre. Dankbar
und frohgemut brach er von jener Linde, die ihn eigentlich gerettet
hatte, ein Zweiglein ab. Dann stieg er leichten Herzens auf sein Roß und
ritt dem Nürnberger Schlosse zu. Seine Gemahlin hatte schon lange und
sehnsüchtig auf ihn gewartet. Als sie das Gebell der Hunde hörte, eilte sie
die Treppe hinab und lief dem geliebten Mann entgegen. Besorgt fragte
sie ihn: „Warum kommst du heute so spät nach Hause?“ Da erzählte ihr
der Kaiser die Geschichte von der wunderbaren Rettung. Mit Freuden
nahm da die Kaiserin das Zweiglein, ging in den Burghof und pflanzte es
dort ein. Weil aber die edle Frau Kunigunde hieß, wurde die Linde, die an
dieser Stelle bald herrlich emporwuchs, die Kunigundenlinde genannt.
Die bis 1934 im inneren Burghof zu findende alte „Kungundenlinde“ wurde durch einen neuen Lindenbaum ersetzt.
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Nürnberger Trichter: читать дальшеSicher und schnell macht er die Köpfe hell!
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Mit dem Nürnberger Trichter wird eher scherzhaft eine mechanistische Weise des Lernens und Lehrens bezeichnet. Damit ist vor allem die Vorstellung verbunden, ein Schüler könne sich mit dieser Form von Didaktik Lerninhalte einerseits fast ohne Aufwand und Anstrengung aneignen und ein Lehrer andererseits auch dem „Dümmsten“ alles beibringen.
Das geflügelte Wort „Nürnberger Trichter“ geht auf den Titel eines Poetiklehrbuchs des Begründers des Pegnesischen Blumenordens und Nürnberger Dichters Georg Philipp Harsdörffer (1607–1658) zurück, das unter dem Titel Poetischer Trichter. Die Teutsche Dicht- und Reimkunst, ohne Behuf der lateinischen Sprache, in VI Stunden einzugießen [1] 1647 in Nürnberg erschien. Auf Grund der Verbreitung des Werks wurde der Ausdruck „Nürnberger Trichter“ eine gängige Redewendung.
Die übertragene Redewendung etwas eintrichtern oder etwas eingetrichtert bekommen ist noch älter als das Bild des „Nürnberger Trichters“; sie ist wohl zuerst in der Sprichwörtersammlung von Sebastian Franck aus dem Jahr 1541 – noch ohne einen Bezug auf die Stadt Nürnberg – belegt.
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Das große Hasenstück, 2003 von Ottmar Hörl
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Die Kunst in der Natur
Was uns heute ganz normal erscheint, war vor 500 Jahren etwas ganz Besonderes. In der damaligen Kunst war klar vorgegeben, was als Motiv galt und was nicht. Normalerweise wurden religiöse und mythologische Szenen gemalt. Adelige, Geistliche, Patrizier, Könige und Feldherren saßen Modell und ließen sich portraitieren. Ein Stück Wiese wurde damals nicht allein gemalt, sondern zum Beispiel als Hintergrund für religiöse Szenen.
Doch da kommt plötzlich ein berühmter Maler daher, Albrecht Dürer (geboren 1471, gestorben 1528), und zeichnet ein schlichtes Allerweltsstück Wiese. Er zeichnet, was er sieht, oder was er sich als Wiese vorstellt. Denn bis heute haben die Forscher noch nicht herausbekommen, ob Dürer ein echtes Stück Natur malte oder eines, das er sich nur so vorgestellt hat.
Dürer verbindet so die Kunst mit der Natur auf eine ganz neue Weise. Ganz genau studiert er die Natur, achtet auf unendlich viele Einzelheiten, zeichnet alles naturgetreu und detaiiliert, technisch hervorragend. Der Maler hat sehr viele Skizzen und Zeichnungen der Natur angefertigt, von Tieren und Pflanzen. Viele seiner Zeichnungen wurden weltberühmt, so der so genannte "Dürer Hase", der Feldhase, der 2002 sein 500jähriges Jubiläum feiern durfte.
![](http://assets3.qypecdn.net/uploads/photos/0181/1538/540px-Durer_Young_Hare_gallery.jpg?40371)
Dürer wird "wieder entdeckt"
Zum Jubiläum seiner Kunstwerke hat sich Nürnberg, die Stadt in der Dürer lebte und arbeitete, gern seines großen Künstlers erinnert. Und wenn schon die bedeutenden Dürer Werke in den Museen von München, New York, Madrid, London oder in der Grafischen Sammlung Wiens, der Albertina, zu finden sind, dann muss Nürnberg sich eben etwas ganz anderes überlegen.
Ottmar Hörl, der Künstler des "Hasenstücks"
Deshalb kam der namhafte deutsche Künstler und Professor an der Nürnberger Kunstakademie, Ottmar Hörl, mit seiner Idee "Das Hasenstück" zum 500jährigen Jubiläum von "Das große Rasenstück" genau recht. Er macht gerne Kusntaktionen im öffentlichen Raum, denn seiner Meinung nach sollten sich die Künstler nicht in ihrem stillen Kämmerlein zurückziehen, sondern sich unter das Leben mischen und zum Diskutieren anregen.
Das Hasenstück
Von 02. bis 17. August 2003 "tummeln" sich nun auf dem Nürnberger Hauptmarkt auf einer 2500 Quadratmeter großen Fläche aus Latten 7000 grüne Hasen, die dem (gezeichneten) Dürer- Hasen- Vorbild körperlich in Nichts nachstehen sollen. Nur die Farbe und ihre Unbeweglichkeit weisen daraufhin: Diese Tiere sind aus Kunststoff.
Durch die Großskulptur will Ottmar Hörl dem gezeichneten Dürer-Hasen eine dreidimensionale Gestalt, einen Körper geben. Und die lädt sogar zum Streicheln ein....
Zum anderen weist er durch die serielle - 7000fache - "Vermehrung" daraufhin, wie in unserer Zeit das Einzigartige und Individuelle durch die Herstellung in Serie seine Bedeutung verändert, ja sogar verlieren kann.
![](http://www.ottmarhoerl.de/sites/img_pro6/galerie/030031_dghs_31.jpg)
Источник
Feldhase (Dürer)
Albrecht Dürer
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Eppelein von Gailingen читать дальшеbegann in den 1360er-Jahren mit Überfällen auf Handelsfuhrwerke. In Nürnberg wurde er zum Tod am Galgen verurteilt. Der Legende zufolge soll er mit seinem Pferd über die Mauer des Nürnberger Burggrabens gesprungen und entkommen sein. Die Nürnberger wurden bis in die heutige Zeit hinein wegen ihres Missgeschicks mit der Bemerkung „Die Nürnberger hängen keinen – sie hätten ihn denn zuvor!“ vom Volksmund verspottet.
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